Retter spricht über Putins Blutbad in Odessa: „Mein Gesicht stand in Flammen“
20 Tote, 73 Verletzte
Er hockte im Matsch, blutend, verdreckt, an einen Baum gelehnt. Am Ende seiner Kräfte. Ein Foto von ihm spiegelt das Elend und den Schmerz wider, den Kreml-Diktator Putin mit voller Brutalität über die Ukraine bringt.
Den 15. März wird er nicht vergessen. Olexandr Dontzow reagierte auf den Notruf, als Putin an diesem Freitag Odessa bombardieren ließ. Häuser brannten, es gab schon die ersten Toten und Verletzte. Rettungskräfte und Ärzte eilten zum Einsatzort. Als sie zu helfen begannen, hörten sie im Bruchteil einer Sekunde ein charakteristisches Summen: Die Russen bombardierten noch einmal. Ein zweiter, gezielt perfide kalkulierter Schlag.
„Ich erinnere mich, wie ich schrie, mein Gesicht stand in Flammen“, sagt Olexandr in einem Interview, das der Staatliche Dienst für Notfallsituationen in der Ukraine (DSNS) auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht.
Seine Verbrennungen sind großflächig, umfassen genau die Stellen, die unter seiner Schutzkleidung frei lagen.
„Und wie einfach es ist, etwa 60 Meter weit zu fliegen“, beschreibt Dontzow den Moment des Horrors weiter. „Alles ist erloschen, aber es brennt immer noch, alles tut weh und es sind Splitter übrig. Es ist unmöglich aufzustehen. Ich hatte Angst, meine Augen zu öffnen.“
Der Retter erinnert sich, dass er nichts mehr sehen konnte. In diesem Zustand kroch er noch etwa zehn Meter und lehnte sich dann an eine Wand. Trotz seiner Verletzungen begann er, einem verwundeten Kollegen zu helfen. Dann verließen Olexandr die Kräfte. Er konnte seine Finger nicht mehr spüren.
Er setze sich an einen Baum und verlor sein Bewusstsein. Das Einzige, was er zuvor noch erkennen konnte, war die Fotografin, die genau dieses Bild machte.
Sanitäter fanden und versorgten ihn. Danach schrieb er zuerst seiner Mutter, damit sie sich keine Sorgen macht.
Putins Blutbad in Odessa am 15. März hinterließ 20 Tote, 73 Verletzte und furchtbare Bilder, die für immer im Gedächtnis bleiben.