Deutscher Händler muss sparen: Jede dritte Filiale könnte jetzt schließen
In der deutschen Einzelhandelslandschaft bahnt sich eine mögliche Konsolidierungswelle an: Der Deko-Händler Depot stellt 90 seiner über 300 Filialen in Deutschland auf den Prüfstand. Inhaber Christian Gries äußerte gegenüber dem "Handelsblatt" die Hoffnung, mindestens die Hälfte dieser Filialen erhalten zu können. Ein Großteil dieser Standorte ist derzeit unrentabel, mit auslaufenden Mietverträgen.
Die Bereitschaft der Vermieter zu Mietsenkungen wird als entscheidender Faktor für die Verlängerung der Mietverträge und somit für die Zukunft vieler Depot-Filialen angesehen. Trotz der düsteren Aussichten für viele Niederlassungen ist das Unternehmen nach Angaben von Gries für die nächsten zwölf Monate finanziell abgesichert.
Dekor plant wohl Filialschließungen: Starke Umsatzrückgänge während und nach Corona
"Ich glaube fest daran, dass wir das hinbekommen, wenn wir alle gemeinsam kämpfen", so Gries, der jedoch auch klarstellt, dass man der Realität ins Auge blicken müsse. Der Umsatzrückgang von 410 Millionen Euro vor der Corona-Krise auf 330 Millionen Euro im vergangenen Jahr, bei dem auch Verluste verzeichnet wurden, macht deutlich, dass das Unternehmen vor Herausforderungen steht.
Gries, der kürzlich die Geschäftsführung beurlaubte und nun das Ruder selbst in die Hand nimmt, sieht in den erhöhten Frachtpreisen und der Kaufzurückhaltung aufgrund des Ukraine-Krieges Gründe für den Umsatzrückgang. Auch Verzögerungen durch Huthi-Attacken im Roten Meer belasten das Geschäft. Mit Unterstützung des Restrukturierungsexperten Rainer Schrems, der bereits die österreichische Depot-Tochter im Sanierungsprozess unterstützte, soll nun der Sparplan umgesetzt werden.