In der Comedy-Serie „Monty Python‘s Flying Circus“ wurde die Verklemmtheit der britischen Gesellschaft gnadenlos vorgeführt. So wird im „Silly Walks“-Sketch der selbstgefällige Staatsapparat mitsamt seinem aufgeblähten Behörden-Irrsinn ad absurdum geführt.
In ihren Parade-Rollen: John Cleese als pingeliger Ministeriumsmitarbeiter und Michael Palin als der devote Fördergeld-Antragsteller Mr. Putney. Aber sieh selbst:
Und es geht noch absurder. Denn im Jahr 2020 wurden die albernen Gänge sogar einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen, um eine der vermutlich drängendsten Frage der Menschheit zu klären: Wie albern sind die „Silly Walks“ tatsächlich? An der altehrwürdigen Universität Dartmouth College in Hanover im US-Bundesstaat New Hampshire suchte man nach Antworten. Das Team um Forscher Nathaniel J. Dominy kam zu einem Ergebnis, das auch heute noch fasziniert:
Der „Silly Walk“ von John Cleese ist 6,7-mal alberner als der gewöhnliche, aufrechte Gang eines Menschen.
Wie sind alberne Gänge überhaupt messbar?
In dem Forschungsbericht des Anthropologen und Evolutionsbiologen Nathaniel J. Dominy heißt es: „Wir definieren Albernheit als Abweichung vom normalen Gang eines Menschen. Dazu haben wir Video basierte Ganganalysen durchgeführt. Jeweils 20 Sekunden lang wurden drei Gangarten miteinander verglichen. Dieser Ansatz stellte sich als äußerst effizient heraus.“
Um die Qualität der albernen Gangarten zu beurteilen, haben wir die Kniebeugung in der sagittalen Bewegungsebene gemessen.
Sagittal bedeutet: parallel zur Mittelachse des Körpers. Guckst du hier:
An den Knien sollst du sie erkennen
Was genau gemessen wurde, war also in welchem Maße sich die Knie der jeweiligen Männer beugten und anwinkelten. Beim Ergebnis wurden große Abweichungen festgestellt:
Der alberne Gang des Antragstellers Mr. Putney ist 3,3-mal variabler als ein normaler aufrechter Gang.
Das ist aber noch gar nichts gegen den Profi vom Ministerium.
Der „Silly Walk“ des Sachbearbeiters ist beispielhaft albern: 6,7-mal variabler als ein normaler Gang. Glückwunsch, Sir!
Dass diese wissenschaftliche Analyse nicht ganz ernst gemeint ist, hast du ja schon bemerkt. Und entsprechend albern fiel auch das wissenschaftliche Fazit von Nathaniel J. Dominy aus:
„Herr Putney ist ein vielversprechender Bewerber und verdient ein Forschungsstipendium, um seinen albernen Gang voranzutreiben.“
Dieser Artikel wurde erstmals im März 2020 veröffentlicht.