Clinton und Obama eilen Biden zu Hilfe: 25 Millionen Dollar gegen Trump

Joe Biden (81, Mitte), Barack Obama (62, li.) und Bill Clinton (77)

Joe Biden (81, Mitte), Barack Obama (62, li.) und Bill Clinton (77)

Foto: Alex Brandon/dpa
Von: Heiko Roloff

Joe Biden (81) ist der unbeliebteste Präsident in Amerikas moderner Geschichte. Doch jetzt holte er sich im Kampf gegen Donald J. Trump (77) zwei seiner populärsten Vorgänger ins Boot: Barack Obama (62) und Bill Clinton (77).

Die drei waren am Donnerstagabend in der legendären Radio City Music Hall in New York City, um Geld für Bidens Kriegskasse zu sammeln. Es wurde ein historisches Spektakel, das mit Promis gepfeffert war:

▶︎ Fotografen-Legende Annie Leibovitz (74) schoss Portraits der Präsidenten mit Spendern. Kosten pro Foto mit allen drei Präsidenten: 100 000 Dollar!

▶︎ Hollywood-Mogul Jeffrey Katzenberg (73) hatte die Spendenaktion zusammen mit Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour (74) organisiert.

▶︎ Talkmaster Stephen Colbert (59, Late Show) moderierte den Abend.

▶︎ Queen Latifah (54), Lizzo (35), Ben Platt (30), Cynthia Erivo (37) und Lea Michel (37) sorgten für die musikalische Untermalung.

▶︎ DJ D-Nice (53) warf anschließend mit First Lady Jill Biden (72) eine Afterparty für die spendabelsten Gäste.

Demonstranten legten Verkehr lahm

Schon am Nachmittag brach der Verkehr rund um den New Yorker Times Square und der Fifth Avenue zusammen. Drei Präsidenten in der Stadt hieß: ein Maximum an Sicherheitsvorkehrungen, Secret-Service-Agenten und eine Armee von Polizisten.

Dies war auch nötig. Denn Hunderte Demonstranten hatten sich an der 6th Avenue zwischen der 49. und 51. Straße versammelt, um gegen den Krieg in Gaza zu protestieren. Sie beschimpften Biden, weil er Israel nicht zu einem Waffenstillstand zwingt, hatten Plakate, auf denen es hieß „Genozid-Joe“ oder „Kriegsverbrecher“.

Ticketpreise bis 500 000 Dollar

Doch in der mit fast 5000 Gästen ausverkauften Halle herrschte beste Laune. Die drei Präsidenten waren gemeinsam in Bidens gepanzerter Limousine mit dem Spitznamen „Biest“ vorgefahren.

Wer sie live sehen wollte, musste tief in die Tasche greifen. Eintritt: zwischen 250 und 500 000 Dollar! Im Gegenzug gab es Exklusivität. Das Weiße Haus hatte nur eine Handvoll Journalisten zugelassen und ein Video-Verbot verhängt. Stattdessen wurden Fotos an die Öffentlichkeit gereicht, auf denen Biden von Obama und Clinton flankiert wurde.

„Drei Präsidenten sind nach New York gekommen und keiner von ihnen musste vor Gericht erscheinen“, witzelte Moderator Colbert und spielte auf Donald Trump an.

Bill Clinton meinte derweil: „Trump hatte als Präsident zwei gute Jahre, weil er sie von Barack Obama gestohlen hat.“ Was er meinte: Trump habe in seinen beiden ersten Jahren im Weißen Haus von der Arbeit seines Vorgängers profitiert.

Doch es gab auch kritische Töne. Anti-Israel-Demonstranten unterbrachen die Veranstaltung fünfmal. Colbert befragte Biden nach der Situation in Gaza. Der erklärte: „Wir müssen mehr tun, um Hilfe nach Gaza zu bringen.“ Er sagte aber auch: „Es geht um die Existenz von Israel.“

Biden stellt Spendenrekord auf

Am Ende kamen mehr als 25 Millionen Dollar zusammen. Noch nie wurde bei einer Wahlkampfaktion so viel Geld gesammelt.

Unterdessen war noch ein vierter Präsident in der Stadt. Donald Trump war nach New York gekommen, um an der Gedenkfeier des Polizisten Jonathan Diller (31) teilzunehmen, der in der vergangenen Woche bei einer Verkehrskontrolle im Einsatz erschossen worden war und einen kleinen Sohn (1) hinterlässt.

Trump stichelte gegen das Spektakel seines Gegners: „Hunderte verrückte Hollywood-Liberale öffnen ihre Geldbörsen, um die Zerstörung unseres Landes zu finanzieren.“

Das sehen die Demokraten freilich anders. Sie skandierten in der Radio City Music Hall immer wieder: „Noch vier Jahre.“

Biden rief ihnen zum Abschluss zu: „Ihr seid alle Teil eines unglaublichen Teams. Und wir haben erst angefangen. Also lasst uns dieses Ding im November gewinnen.“

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