Nach 63 Jahren: Post stellt Brief-Nachtflüge innerhalb Deutschlands ein

Nach fast 63 Jahren wird es keine Briefbeförderung per Nachtflug in Deutschland mehr geben. Gründe sind Umweltbedenken und ein verringertes Briefvolumen.

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Die Nachtflugbeförderung von Briefen in Deutschland ist Geschichte.
Die Nachtflugbeförderung von Briefen in Deutschland ist Geschichte. (Bild: DHL)

Die Deutsche Post hat ihr Nachtluftpostnetz in Deutschland eingestellt. In der Nacht auf den 28. März 2024 hoben die letzten sechs Maschinen auf den Strecken Stuttgart – Berlin, Hannover – München und Hannover – Stuttgart in beiden Richtungen ab. Durchgeführt wurden die Flüge von Eurowings und Tui Fly, wie DHL mitteilte.

Damit wird es keine innerdeutsche Briefbeförderung mehr per Flugzeug geben. Die Briefe werden DHL zufolge auf diesen Strecken künftig auf der Straße transportiert. Die Post soll durch den Verzicht auf die Flüge 80 Prozent des entstandenen CO2 einsparen.

"Wir beenden die Ära der Brief-Nachtflüge mit einem lachenden und einem weinenden Auge", erklärte Marc Hirschfeld, Betriebschef der Brief- und Paketsparte von DHL. "Auf der einen Seite ist der Brieftransport per Flugzeug innerhalb Deutschlands in Zeiten des Klimawandels nicht mehr zu rechtfertigen, auch weil es bei Briefen nicht mehr diese Eilbedürftigkeit wie noch vor Jahrzehnten gibt. Insofern ist das Ende der deutschen Luftpost eine gute Nachricht für die Umwelt."

Nachtflüge für Briefe gab es seit 1961

"Auf der anderen Seite geht mit dem Nachtluftpostnetz auch ein Stück Postgeschichte zu Ende, mit dem sich im Laufe der Jahrzehnte viele Post-Beschäftigte identifiziert haben", sagte Hirschfeld. Die Nachtflüge für Briefe wurden am 22. August 1963 beschlossen, zunächst mit der Lufthansa als Beförderer (und Pan Am nach West-Berlin).

Grund für die Einführung des Nachtflugnetzes war auch die gesetzliche Verpflichtung, 80 Prozent der Briefe am Folgetag abzuliefern. Im Laufe der Jahrzehnte sank das Briefaufkommen in Deutschland allerdings, dringende Mitteilungen werden mittlerweile oft elektronisch übermittelt.

1996 beförderte die Post pro Nacht noch rund 430 Tonnen Briefe in 26 Flugzeugen auf 45 Destinationen. Am letzten Tag der Flüge waren es nur noch 53 Tonnen.

Das Postrechtsmodernisierungsgesetz, das derzeit ausgearbeitet wird, soll die gesetzliche Zustellpflicht am nächsten Werktag lockern und längere Briefumlaufzeiten möglich machen.

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