Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

Der Intel Core i9-14900KS ist keine gewöhnliche CPU. Bereits beim ersten KS-Prozessor handelte es sich um speziell selektierte Exemplare von Intels seinerzeit schnellster Desktop-CPU, dem Core i9-9900KS. Im Vergleich zu den Leistungsdaten der aktuellen KS-Edition wirkt der 9900KS fast dabei schon vernünftig. Doch Vernunft ist gar nicht unbedingt Intels Absicht.

Ein Intel Core i9-14900KS ist keine CPU, für die wir eine Empfehlung aussprechen können, für gewöhnliche Computer und den täglichen Bedarf ist er schlicht unsinnig und extrem ineffizient. Auch der Overclocker und Hardware-Experte Roman "Der8auer" Hartung von Thermal Grizzly sagte am Ende seines Tests "Wir haben einen winzigen Leistungszuwachs für einen riesigen Leistungsaufnahme-Zuwachs".

Und dennoch tut Intel unserer Ansicht nach etwas, das hoffentlich auch zukünftig erhalten bleibt: Unter hohem finanziellem Aufwand bietet der Hersteller Produkte an, die ausschließlich für Enthusiasten und Bastler gedacht sind. Dass die Prozessoren zumindest theoretisch in normalen PCs verbaut werden können, ist dabei fast schon ein Versehen.

Auch Projekte wie der Cryo-Kühler in Zusammenarbeit mit EKWB zählen zu dieser Reihe von Produkten, die vor allem die technischen Möglichkeiten aufzeigen und erst in zweiter Linie für den täglichen Gebrauch gedacht sind.

Übertakten ohne Sicherheitsnetz

Intel gewährt mit den KS-Prozessoren Einblicke, die der Konkurrent AMD sowohl Medien als auch Bastlern vorenthält. Denn wozu beispielsweise ein AMD Ryzen 7950X3D und TSMCs Advanced-Packaging tatsächlich in der Lage wären, wissen vermutlich nur einige Ingenieure bei AMD.

Spannungslimits und stark eingeschränkte OC-Funktionen lassen wenig Spielraum für Experimente. Die Intel-Ingenieure müssen die Entwicklungen offenbar nicht in gleichem Maße in den Laboren unter Verschluss halten.

Intel beweist mit dem Prozessor auch großes Vertrauen in die Robustheit der Chips und des Fertigungsprozesses. Eine Leistungsaufnahme von über 400 Watt unter Volllast zeugt jedenfalls unserer Auffassung nach nicht davon, dass der Hersteller den eigenen Intel-7-Node für besonders empfindlich hält.

Häufige Defekte sind uns bei vergangenen KS-CPUs nicht bekannt. Auch an Stabilität mangelt es den Prozessoren offenbar nicht, einen Bastel-Charakter hat der Intel Core i9-14900KS nicht, auch wenn die Zielgruppe großteils experimentierfreudig sein dürfte.