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Börse am Abend Dax setzt Rekordserie vor Ostern fort

Der Dax gibt seine Gewinne am frühen Nachmittag wieder ab, notiert aber nahe seiner Bestmarke. Für die Aktien von Energiekontor und Stratec geht es dagegen deutlich nach unten. Der Bitcoin bleibt über 70.000 US-Dollar.
Händlerin an der Frankfurter Börse: Der Dax notiert weiterhin auf hohem Niveau

Händlerin an der Frankfurter Börse: Der Dax notiert weiterhin auf hohem Niveau

Foto: Frank Rumpenhorst / dpa

Am Gründonnerstag hat der Dax seiner jüngsten Rekordserie im Handelsverlauf einen weiteren Höchststand hinzugefügt und nur wenig verändert geschlossen. Letztlich gewann der deutsche Leitindex 0,08 Prozent auf 18.492 Punkte. Für die verkürzte Karwoche stand beim Dax damit ein Gewinn von rund 1,6 Prozent zu Buche. Den Monat März schloss das wichtigste Börsenbarometer mit einem Gewinn von 4,6 Prozent ab und das erste Quartal mit einem Plus von 10,4 Prozent.

Dagegen sank der MDax der mittelgroßen Unternehmen am Donnerstag um 0,18 Prozent auf 27.043 Zähler. Auch auf Wochen-, Monats- und vor allem auf Quartalssicht (minus 0,4 Prozent) hinkte der MDax dem Dax hinterher. Auch die europäischen Leitindizes bewegten sich nur wenig und verzeichneten stabile Schlusstendenzen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stagnierte ebenso nahezu wie der französische Cac 40. Der britische FTSE 100 endete rund 0,3 Prozent höher.

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Erwartungen an baldige Zinssenkungen in der Eurozone und in den USA, wo sich zudem die Wirtschaft in robuster Verfassung zeigt, waren die entscheidenden Gründe für die jüngste Dax-Rally. In den vergangenen Tagen sprangen immer mehr Investoren auf, um die Hausse nicht zu verpassen. Größere Gewinnmitnahmen blieben bislang aus.

Dabei hatten einige Marktbeobachter vermutet, dass noch vor Ostern Anleger Kasse machen und auf Nummer sicher gehen könnten, auch weil am Karfreitag wichtige Preisdaten aus den USA veröffentlicht werden, auf die die Aktienkurse hierzulande erst am Dienstag reagieren können. Am Karfreitag und Ostermontag findet in Deutschland feiertagsbedingt kein Handel statt. Die US-Börsen melden sich am Montag wieder aus der Osterpause zurück.

An der Dax-Spitze setzten die Aktien von Siemens Energy ihren starken Lauf mit plus 3,3 Prozent fort. Im ersten Quartal waren sie mit plus 42 Prozent der zweitbeste Wert im Leitindex hinter den vom Rüstungsboom getriebenen Papieren von Rheinmetall (plus 82 Prozent). Diese legten um 1,8 Prozent zu, blieben aber unter ihrem Rekordhoch vom Vortag.

DHL Group lagen auf dem letzten Platz im Dax mit einem Abschlag von 1,4 Prozent. Die Deutsche Bank hatte erstmals seit 2017 die Kaufempfehlung für die Papiere des Logistikers gestrichen. Aus dem MDax gab es Zahlen von Jungheinrich. Der Gabelstapler-Hersteller blickt nach einem starken vergangenen Jahr in der Tendenz optimistisch auf das laufende und kommende Jahr. Die Aktien stiegen um 1,5 Prozent.

Aktien von Energiekontor und Stratec mit deutlichen Verlusten

Kurseinbußen von knapp 10 Prozent verbuchten im SDax der kleineren Werte die Papiere von Energiekontor. Der Wind- und Solarpark-Betreiber erwartet nach einem Rekordjahr sinkende Ergebnisse für 2024. Auch der Ausblick des Diagnostikspezialisten Stratec kam nicht gut an, die Aktien verloren 5,2 Prozent.

Leichte Erholung an der Wall Street

An der New Yorker Wall Street notierten die wichtigsten Aktienindizes nahezu auf Vortagesniveau. Der marktbreite S&P 500 lag bei 5249 Punkten und notierte damit kaum verändert. Der Leitindex Dow Jones gab nur geringfügig nach auf 39.751 Zähler. Der Nasdaq 100 tendierte 0,20 Prozent leichter bei 18.241 Punkten.

Bitcoin hält sich über 70.000 US-Dollar

Der Bitcoin bleibt derweil weiter über der Marke von 70.000 US-Dollar. Zuletzt notierte die Kryptowährung bei 70.626 US-Dollar. Damit bleibt die Cyberdevise in Sichtweite ihres im März erreichten Rekordhochs von 73.794 US-Dollar. Seit Ende November hat sich der Preis der Cyberwährung mehr als verdoppelt. Die Zulassung von Bitcoin-ETF in den USA war dabei ein wichtiger Faktor für die jüngste Kursrallye.

Bitcoin

Ölpreise legen weiter zu

Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 87,37 US-Dollar. Das waren 1,28 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,41 Dollar auf 82,76 Dollar.

Die Erdölpreise sind seit Jahresbeginn um etwas mehr als zehn Prozent gestiegen. Ausschlaggebend ist nicht zuletzt das knappe Angebot des Förderverbunds Opec+, der von Saudi-Arabien und Russland angeführt wird. In der kommenden Woche trifft sich das Beobachterkomitee des Verbunds. "Das ohnehin nur virtuell stattfindende Treffen dürfte aber letztlich auch nichts Neues bringen", erwartet Commerzbank-Expertin Barbara Lambrecht. Denn zum einen dürften sich die Ölproduzenten beim aktuellen Preisniveau wohlfühlen, zum anderen seien die Produktionsstrategien bereits bis Ende des zweiten Quartals festgezurrt.

Tendenziell gestützt werden die Ölpreise darüber hinaus durch die zahlreichen geopolitischen Krisen und Spannungen, insbesondere in der ölreichen Region des Nahen Ostens. Die Nachfrage gilt dagegen als eher schwach, was vor allem auf eine kraftlose Konjunktur in China und Europa zurückzuführen ist.

Mit Nachrichtenagenturen